Veröffentlichungen

Wissenschaftliche Arbeiten und Veröffentlichungen

Kinderbilder im Social Web: Eine empirische Studie zu Internet-basierter Bildpräsenz und Bildnutzung von unter 12-Jährigen.

Die Allgegenwart von Kinderfotos im Internet ist längst ein öffentlich viel und vor allem kontrovers diskutiertes Thema. Bislang äußern sich zu dieser Bilderpräsenz fast ausschließlich Erwachsene. Die Studie schließt eine Forschungslücke, indem auf der Basis von leitfadenzentrierten Interviews die Perspektive von 11- und 12-jährigen Kindern untersucht wird. Hierbei wird Fragen nach deren Nutzungspräferenzen und Darstellungsstrategien ebenso nachgegangen wie den intrafamiliären Regeln zum Mediengebrauch und der Einstellung der Eltern zum Umgang mit Kinder- und Familienbildern in Onlineumgebungen. Aufgrund der ausführlichen Darstellung der methodischen Vorgehensweise eignet sich der Band insbesondere auch für Studierende zur Einführung in die Datenerhebung mit Leitfadeninterviews sowie deren Auswertung auf der Basis einer qualitativen Inhaltsanalyse.

Autorinnen: Dr. Ulla Autenrieth, Sarah Bizzari und Nadja Lützel 

Baden-Baden: Nomos Verlag 2017

Bildertagebücher der Flucht – Wie Fluchtbilder in sozialen Netzwerken die Wahrnehmung der Flucht und die damit verbundenen Risiken verändern

Als das Bild des toten Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi im September 2015 in den Medien um die Welt ging, löste es vor allem Betroffenheit aus. Betroffenheit, weil ein Kind auf der Flucht vor den Schrecken des Krieges bei der Überfahrt über das Mittelmeer ertrunken ist und wir mit dem schlimmsten aller Szenarien konfrontiert wurden, dem Tod eines Kindes. 

Nicht erst in den vergangenen Wochen berichteten die Medien immer wieder über Flüchtlinge, Erwachsene wie Kinder, die bei der gefährlichen Flucht über das Mittelmeer ertrunken sind. Dass viele Flüchtlinge seit Jahren schon über das Mittelmeer nach Europa kommen, ist bekannt. Unklar ist allerdings, wie viele Opfer die Flucht der Menschen aus den Krisengebieten Afrikas und dem Nahen Osten bisher gefordert hat oder noch fordern wird. Dank der Medien und ihren Bildern wissen wir mit Sicherheit, dass derzeit täglich Tausende Mensche nach Europa strömen oder sich auf den Weg machen. 

Das Flüchtlingsthema ist allgegenwärtig, nicht nur in der Politik. Begegnungen im öffentlichen Raum oder an öffentlichen Plätzen gehören seit kurzem zum Alltag. Da sich Europa angesichts der Massen an zuströmenden Flüchtlingen zunehmend überfordert sieht, werden Grenzen mit Stacheldraht gesichert und kontrolliert. Die Flüchtlinge lassen sich davon nicht entmutigen und suchen alternative Fluchtrouten, vorwiegend über die grünen Grenzen.

Dabei kommt den Mobilgeräten insbesondere den Smartphones mitunter eine entscheidende Rolle zu. Es ist ein wichtiges technisches Kommunikationsmedium, das die Flüchtlinge miteinander über das Internet vernetzt und ihnen gleichzeitig umfangreiche Möglichkeiten mittels Apps wie zum Beispiel die der Kommunikation, des Bilduploads, der Routenplanung oder der Nutzung als Kompass, bietet. Über dieses Kommunikationsmedium können weit mehr Menschen erreicht werden, als das mit den Massenmedien5 der Fall ist. Genau dieses Durchdringungspotential von Informationen und Bilder macht das Mobile Phone zu einem notwendigen Begleiter der Flüchtlinge während und nach der Flucht, wie auch der Artikel in DIE ZEIT vom 01. Oktober 2015 belegt (vgl. Habekuss; Schmitt 2015: 35). 

Viele Flüchtlinge berichten mit veröffentlichten Bildern auf ihren Social Media Profilen von ihrer Flucht, die hier aufgrund ihrer meist chronologischen Anordnung als Bildertagebücher oder Fluchttagebücher bezeichnet werden.

Autorin: Nadja Lützel, Universität Basel 2015

Elternguide/-flyer: Zu nackt fürs Internet? 

Tipps für Familien im Umgang mit Kinderfotos in Sozialen Online-Netzwerken

Ziel dieses Elternguides ist es, Tipps und Informationen zusammenzustellen, wie mit privaten Fotografien insbesondere von Kindern in Sozialen Online-Netzwerken verantwortlich umgegangen werden kann. Der Guide soll Anregungen geben, um sich mit dem Thema ‚Familienfotos im Social Web‘ eingehender zu beschäftigen. Gleichzeitig kann er als Grundlage verwendet werden, um mit Familie und Freunden über sinnvolle gemeinsame Verhaltensregeln zum Umgang mit privaten Bildern zu diskutieren. Das online Zeigen und Teilen von Fotos bereitet Freude und ist in einer zunehmend vernetzten Welt bedeutsamer sozialer Austausch. Gerade deshalb ist es wichtig, richtige Entscheidungen zu treffen und sich mit den möglichen Folgen der Fotoveröffentlichung aktiv auseinanderzusetzten.

Projektleitung: Dr. Ulla Autenrieth
Projektteam: Yves Baumann, Sarah Bizzarri, Lara Karcher, Steve Last, Nadja Lützel, Anja Schneider, Rebecca Wenzelmann und Tea WiesliHerausgeber: Uni Basel, Seminar für Medienwissenschaften 2014 http://netzbilder.net/infomaterial/

Facebook und Datenschutz – Das Geschäft mit den personenbezogenen Daten

Es vergeht wohl kaum ein Monat, in dem man der Presse nicht eine Schlagzeile im Zusammenhang mit Facebook entnehmen kann. Seit der Zugang zum grössten sozialen Netzwerk unserer modernen Zeit für alle geöffnet wurde, sieht sich Facebook immer wieder mit der Kritik des unzureichenden Datenschutzes konfrontiert oder gerät durch
das Verhalten seiner Mitglieder ungewollt in die Schlagzeilen. So forderte zum Beispiel die deutsche Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ilse Aigner, in einem offenen Brief an Facebook-Chef Mark Zuckerberg im April 2010, folgende Punkte, die in die Datenschutzrichtlinien von Facebook integriert werden sollen: Erstens die
Sicherstellung, dass die Daten aller Mitglieder von Facebook umfassend geschützt werden, zweitens dass geplante Änderungen der Nutzungsbedingungen allen Mitgliedern klar und deutlich bereits vor jeder Änderung mitgeteilt werden und drittens dass persönliche Daten nur mit ausdrücklicher Einwilligung der Betroffenen an Dritte zu kommerziellen Zwecken weitergeleitet werden. Im Falle einer Nichteinhaltung droht die Ministerin mit dem Austritt aus der Netzwerk-Community. 

In einer nachfolgenden Stellungnahme betont Aigner die Verantwortung von Facebook, die das Unternehmen, insbesondere gegenüber jugendlichen Nutzern, hat, die oft zu viele private Informationen von sich selbst auf der Internetplattform Preis geben, ohne sich Gedanken über mögliche Konsequenzen zu machen. Dabei sind von dem sorglosen Verhalten im Umgang mit den eigenen personenbezogenen Daten nicht nur Jugendliche betroffen, sondern auch Erwachsene. Es ist in der Tat erstaunlich, wie in einem sozialen Netzwerk wie Facebook, nicht nur mit persönlichen Informationen, sondern teilweise auch mit beruflichen oder als geheim eingestuften Informationsinhalten, umgegangen wird. Sie werden einfach freiwillig vom User auf Facebook zur Verfügung gestellt, was durchaus sehr ernste Folgen im realen Leben mit sich bringen kann, wie das folgende Beispiel zeigen soll. 

Anfang März 2010 konnte das israelische Militär eine geheim
geplante Aktion im Westjordanland nicht durchführen, weil einer der Soldaten auf seiner persönlichen Facebook-Seite im Vorfeld berichtete, dass er von Mittwoch auf Donnerstag bei einer Razzia in Qatanah beteiligt sein werden wird. Daraufhin musste das Militär die Aktion verschieben und der Soldat wurde für das Ausplaudern dieses Militärgeheimnisses mit dem Gefängnis bestraft. Das Thema des all zu sorglosen Umgangs mit personenbezogenen Daten ist auch brisant im persönlichen Bereich, weil zum Beispiel Firmen, die Personal einstellen wollen, mittlerweile gezielt im Vorfeld in
sozialen Netzwerken nach Informationen über die jeweiligen BewerberInnen suchen.

Mit Hilfe der im Netzwerk gefundenen Daten, können sie sich ein Bild von den künftigen Mitarbeitern machen, das je nach Art der Informationen sowohl positiv ebenso wie negativ ausfallen kann. Ungeachtet der möglichen Gefahren, boomt das Geschäft mit den personenbezogenen Daten dennoch; nicht nur für Facebook, das sich über steigende Mitgliederzahlen freut, sondern auch zunehmend für die Industrie und
Werbetreibenden, die über so ein soziales Netzwerk knapp 500 Millionen User auf der ganzen Welt erreichen, und somit eine der grössten Werbeplattformen nutzen können, um ihre Werbung dort systematisch zu platzieren.

Autorin: Nadja Lützel, Universität Basel 2010

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